SALTGARDEN - Nachhaltige adaptive Landschaften zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Dynamik des Naturerbes Wattenmeer
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Leitung: | PhD Maike Paul; Dr. rer. nat. Dorothea Bunzel |
E-Mail: | paul@lufi.uni-hannover.de |
Team: | Dr. Thaísa Fernandes Bergamo |
Jahr: | 2024 |
Förderung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV); Niederländischen Forschungsrat (NWO) |
Laufzeit: | 06/2024 - 05/2028 |
Vorhaben: Anpassungsfähigkeit und Resilienz kulturgeprägter und biodiverser Salzwiesen
Vor dem Hintergrund der absehbaren Folgen der dreifachen ökologischen Krise, stellt insbesondere der beschleunigte Meeresspiegelanstieg ein zunehmendes Risiko für die flachen Küstenregionen dar. Entlang der Wattenmeerküste schützen gegenwärtig zwar traditionelle Küstenschutzbauwerke das Hinterland vor Überflutungen während erhöhtem Seegang, jedoch gewinnen naturbasierte Lösungsansätzen, die nach Möglichkeit eine Ergänzung zu den bestehenden Küstenschutzmaßnahmen darstellen, sukzessiv an Bedeutung. Eine zentrale Rolle spielen hierbei Salzwiesen: Als natürliche Pufferzonen reduzieren sie die Wellenbelastung und fördern gleichzeitig die Ablagerung von Sedimentpartikeln aus dem Wasser. Auf diese Weise tragen Salzwiesen sowohl zur Kohlenstoffbindung als auch zur Stabilisierung der Küsten bei und verringern das Risiko von Erosion und Überflutungen. Diese Funktionen machen Salzwiesen zu wichtigen, naturbasierten Akteuren im Klimaschutz und Küstenschutz.
Der zunehmende Druck durch die Auswirkungen der dreifachen ökologische Krise, welcher durch menschliche Eingriffe weiter verstärkt wird, hat an vielen Küstenstandorten jedoch bereits zu einer Beeinträchtigung der natürlichen Prozess- und Vegetationsdynamiken der Salzwiesen und damit ihrer ökologischen Funktionen geführt.
Im Rahmen des von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie dem Niederländischen Forschungsrat (NWO) geförderten Forschungsvorhaben SALTGARDEN soll in Partnerschaft zwischen deutschen, niederländischen und dänischen Forschungseinrichtungen nun untersucht werden, inwiefern die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Salzwiesen ein integraler Bestandteil einer Lösungsstrategie für die gegenwärtige Dreifachkrise sein kann.
Das SALTGARDEN Konsortium setzt sich aus Forschungspartnern der Fachdisziplinen Küsten- und Natur- sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zusammen. Diese interdisziplinäre Kombination ermöglicht es dem deutsch-niederländischen-dänischen Konsortium anhand von Felduntersuchungen und Laborversuchen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Belastungen durch Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten zu bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen, wie Hitze- und Trockenstress untersuchen zu können. Für die Laboruntersuchungen wird im institutseigenen Wellenbecken des Ludwig-Franzius-Instituts die Widerstandsfähigkeit von im Wattenmeer extrahierten Salzwiesensoden mit unterschiedlichen Pflanzengesellschaften und Biodiversitätsstrukturen untersucht. Diese Soden werden zusätzlich einer variierenden Bewirtschaftungsintensität ausgesetzt, um darüber Bewirtschaftungsansätze ableiten zu können, die sich an den Prinzipien des naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) orientieren und darauf abzielen, die Biodiversität durch natürliche Sukzessionsprozesse zu fördern, nachhaltige Bewirtschaftung zu ermöglichen und menschliche Eingriffe zu minimieren.
Weiterführende Infos:
https://geschichten.ptj.de/internationale-wattenmeerforschung#353426198
https://www.nwo.nl/en/news/five-applications-awarded-for-research-about-the-wadden-sea