Verlandungsproblematik in der Elsflether Werft
Leitung: | Dr.-Ing. J. Visscher |
E-Mail: | visscher@lufi.uni-hannover.de |
Team: | Oliver Lojek, M.Sc. |
Jahr: | 2016 |
Datum: | 28-01-17 |
Förderung: | NLWKN |
Laufzeit: | 05/2016 - 05/2017 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Weitere Informationen | elsflether-werft.de/ |
Die Elsflether Werft an der Hunte, gelegen zwischen Stromkilometer (SKM) 21 und 22, befindet sich unmittelbar stromaufwärts des Huntesperrwerks (SKM 24) im tidebeeinflussten Bereich des Gewässers. Der nächstgelegene Pegel (Elsfleth Ohrt, SKM 21,49) weist einen Tidehub von 3,82 m auf.
Abb.1 Elsflether Werft Panorama bei Ebbe
Das Huntesperrwerk wurde 1979 fertig gestellt, mit dem Zweck das Elsflether Hinterland vor Sturmfluten zu schützen. Das Sperrwerk erstreckt sich zwischen dem Festland sowie der Weserhalbinsel Elsflether Sand. Im Zusammenhang mit dem Bau des Huntesperrwerks wurde die Westergate, ein ehemaliger Nebenarm zwischen Weser und Hunte, abgedämmt. Infolge dessen bleibt eine räumende Wirkung des Ebbstromes im Bereich der Elsflether Werft aus, so dass sich hier ein unterhaltungsrelevantes Sedimentregime eingestellt hat. Seit der Abdämmung der Westergate wird eine Sedimentation insbesondere im Bereich der Elsflether Werft beobachtet, welche sich am gegenüberliegenden Hunteufer des Mündungsbereiches der Westergate befindet.
Abb.2 Elsflether Werft während Wartungsarbeiten der Messstellen
Aufgrund von rechtlichen Neuerungen (Inkrafttreten der HABAB-WSV) kann eine Sicherstellung der Solltiefe im Bereich der Elsflether Werft von -4,40 m NHN92 nicht mehr durch kostengünstiges Schlickeggen während des Ebbstroms erfolgen. Anstatt dessen müssen die akkumulierten Sedimente aufwendig ausgekoffert und kostenintensiv auf geeigneten Deponien entsorgt werden. Über einen Zeitraum von über 15 Jahren wurden bis zu 3 m Sediment im Bereich des Werfthafens akkumuliert, wodurch die Anlagen nicht uneingeschränkt genutzt werden konnten.
Seit der letzten Räumung 2014, bei der auf Solltiefe von - 4,40 NHN auf 5,40 m NHN92 geräumt worden ist, wurde durch regelmäßige Peilungen festgestellt, dass sich bereits erneut gut 1 m Sediment im Werfthafen abgelagert haben. Ausgehend von der oben dargestellten Problematik wurde das Ludwig-Franzius-Institut mit der Erhebung von Naturmessdaten im Nahfeld der Werft beauftragt. Es wurde Dauermessstellen eingerichtet und unbemannte Flugsyteme (engl.: unmanned aerial system, UAS) zu Vermessungzwecken eingesetzt. Auch wurde das Instituts eigene Messboot SEEKATZE zur Erfassung hydrographischer und hydrologischer Parameter erfolgreich eingesetzt. Die erhobenen Naturmessdaten werden aggregiert und sollen als Kalibrierdaten einer Hydro-numerischen Modellierung dienen, die für weitere Untersuchungen in der Werft entwickelt wird.